3. Szene: Franz-Josef als Philosoph

(FJ=Robert / VEBler=Martin + alle anderen außer Flo)

2 Stühle auf der Bühne

Conferencier:

Wir befinden uns auf der Anfahrt der VEB zu einem Turnier nach Wangen/Richtung Starnberg.

Das Spannende daran ist, dass sich auf der Fahrt die VEB-Spieler näher kennen lernen und sich so ihre Gedanken über alle möglichen Themen machen.

Hört/seht selbst…

 

 

Martin

Mensch Franz-Josef, ich bin mal gespannt wie das Turnier in Wangen diesmal so läuft. Denn wir VEB’ler spielen, um Otto Rehagel zu zitieren, immer dann am besten, wenn der Gegner NICHT da ist.

 

Robert (FJ):

Genau, das hat auch der große Philosoph Jean Paul Satre erkannt:

Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.

 

Martin

Das erinnerst mich an das letzte Turnier, als wie im letzten Gruppenspiel nur ein 1:1 benötigt hätten um weiter zu kommen. Aber als wir dann das 0:2 kassierten, war ein 1:1 nicht mehr möglich, was auch schon Uli Höneß richtig erkannt hatte.

Robert:

Nun da wäre ich mir nicht so sicher, denn wie sagt doch Ringelnatz so schön:

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

 

Martin

Auf jeden Fall lief es damals nicht so gut für uns in dem Spiel. Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.

Robert:

Aber wir haben gut gekämpft, denn, um mit Berthold Brecht zu sprechen:

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

 

Martin

Genau und deshalb sind wir jetzt auf der Suche nach dem Gewinner-Gen. Um mit Hans Krankl zu sprechen: In diesem Turnier müssen wir gewinnen, alles andere ist primär !!!!!

Robert:

Das gefällt mit ausgesprochen gut, denn, um Hermann Hesse zu zitieren:

Man muss das Unmögliche Versuchen, um das Mögliche zu erreichen.

Und die Suche nach dem Gewinner-Gen, die hat den Geist von Heidegger in sich:

Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern

 

Martin

Genau, denn Verlieren ist wie Gewinnen, nur umgekehrt.

 

Robert:

Mensch Martin, hast Du etwa Karl Jaspers gelesen???

Martin

Karl wen ??? Ich kenn nur den Kalle Rummenigge

Robert:

Karl Jaspers sagte zu dem Thema treffend: Die Hoffnungslosigkeit ist schon die vorweggenommene Niederlage.

 

Martin:

Ach hör mir doch auf mit deiner Philosophiererei, damit wärst Du beim SC Freiburg bestens aufgehoben, denn dort kommen die, laut Richard Golz, vor lauter Philosophieren über Schopenhauer gar nicht mehr zum Trainieren.

Robert:

Aber daran sollten wir VEB’ler uns doch ein Beispiel nehmen. Denn genau deshalb ist der SC Freiburg nämlich so gut, denn wie sagte schon Schoppenhauer

Jeder Angriff, der einen Mann nicht umwirft, stärkt ihn

 

Martin:

Ach Du mit deinen geistigen Steilvorlagen, wenn deine Pässe nur halb so gut ankämen. Da bleibt mir nur noch festzustellen

Si tacuisses, philosophus mansisses

Robert:

Hä ??? Was soll das heißen ???

Martin:

Hättest Du geschwiegen, wärst Du ein Philosoph geblieben.

 

 

 

Mehrere VEB’ler auf der Heimfahrt vom Turnier (mehrere Stühle auf der Bühne)

 

Thomas: wisst ihr, was mich am meisten heute geärgert hat?

Gegenfrage Peter: Was denn?

Thomas:

Die blöde Ansage vom Veranstalter bei der Siegerehrung über uns:

„gegen die Jugendmannschaft von Ampermoching 7:2 zu verlieren, das schaffen wohl nur unsere Freunde von der VEB-Turbine aus Gröbenzell…“

 

Conferencier:

Trotzdem, liebes Publikum, bleiben vorher die hohen Ansprüche der VEB, hinterher der Ärger (meist über die eigene Leistung) und dann der Mut, sich wieder neuen Herausforderungen zu stellen…

Mensch Franz-Josef, ich bin mal gespannt wie das Turnier in Wangen diesmal so läuft

 

Genau, das hat auch der große Philosoph Jean Paul Satre erkannt:

 

Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.

 

Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.

 

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren

 

Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern

 

 

 

Verlieren ist wie Gewinnen, nur umgekehrt

 

Mensch Martin, hast Du etwa Karl Jaspers gelesen ???

 

Karl wen ??? Ich kenn nur den Kalle Rummenigge

 

Ach hör mir doch auf mit deiner Philosophiererei

 

Jeder Angriff, der einen Mann nicht umwirft, stärkt ihn

 

Si tacuisses, philosophus mansisses

 

 

4. Szene: Franz-Josef als Kulturbeauftragter der VEB

(Flo / alle anderen VEBler, außer Robert)

 

Conferencier:

Ein ganz wichtiger Punkt bei der VEB ist es, einen Posten zu haben und dementsprechend Verantwortung zu übernehmen. Dies wurde bei dem schon erwähnten Trainingslager in Seefeld so festgelegt und in einem Protokoll verbindlich festgelegt.

Hier wurde FJ zum Kulturbeauftragten der VEB ernannt und seitdem waltet er tatkräftig seines Amtes…

Ihr könnt dies erkennen beim Aufenthalt der VEB im Trainingslager in Ampflwang…

 

Flo (FJ):

Hört mal her Leute, morgen haben wir das Spiel gegen die Bruckmühler. Zur Motivation für dieses Spiel habe ich mir in meiner Eigenschaft als Kulturbeauftragter für heute Nachmittag was ganz besonderes ausgedacht.

Peter (unterbricht Flo):

Also die von dir organisierte Stadtführung durch Regensburg fand ich damals super, schließlich haben einige seitdem auch die Donau in Regensburg gefunden…

Martin: Ja, ja, ja ich kann dass bald nicht mehr hören, habt ihr nicht mal was anderes

Thomas (setzt diese Aussage fort):

Aber FJ, der Versuch mit dem Theater-Event ist doch voll in die Hose gegangen, ich glaube, für unsere Fußballer ist das nichts…

 

Flo:

Also Leute, ich habe mir folgendes ausgedacht: Wir fahren alle mit den Rädern nach Vöcklabruck zu den Karl-Jaspers-Gedenktagen, um uns ein wenig vom Fußball abzulenken, aber dabei den Team-Spirit zu fördern.

In Vöcklabruck hat Karl Jaspers übrigens das berühmte Buch „Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit“ verfasst…

 

Conferencier: Wir wollen uns die Diskussion über diesen Kultur-Event-Vorschlag ersparen. Wichtig ist zu wissen, was wirklich geschah:

 

Mehrere VEBler stehen morgens früh an der Bar in Ampflwang:

-        sehen müde und völlig derangiert aus

-        haben etwas ganz anderes gemacht

Martin: Mein Gott, war der Abend lang, die Disco, all die Mädels, der Alkohol: mein Kopf ist soooooo schwer…

Peter: Ich glaube nicht, dass ich heute gegen Bruckmühl spielen kann…

Thomas: Wo ist eigentlich FJ?

Martin: Der ist doch wirklich nach Vöcklabruck gefahren…

Thomas: Pech für ihn: ich fand’s richtig lustig bei der Show im Club…

 

Conferencier: Weist auf den bekannten Österreicher-Witz hin;

an das Publikum gerichtet: also „Gib ihm als Kulturbeauftragten noch a Chance“…

 

Vorbereitung auf die Szene

 

Hört mal her Leute, morgen haben wir das Spiel gegen die Bruckmühler

 

Also die von dir organisierte Stadtführung durch Regensburg fand ich damals super

 

Also Leute, ich habe mir folgendes ausgedacht

 

 

Wir fahren alle mit den Rädern nach Vöcklabruck zu den Karl-Jaspers-Gedenktagen

 

 

... aber dabei den Team-Spirit zu fördern

 

In Vöcklabruck hat Karl Jaspers übrigens das berühmte Buch „Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit“ verfasst

 

Ich glaube nicht, dass ich heute gegen Bruckmühl spielen kann…

 

Wo ist eigentlich FJ?

 

Der ist doch wirklich nach Vöcklabruck gefahren…

 

Pech für ihn: ich fand’s richtig lustig bei der Show im Club…

 

 

 

5. Szene: Der Weg ist das Ziel

(Robert als FJ; alle anderen VEBler außer Flo)

 

Conferencier: Im Sport gilt das olympische Prinzip „Dabeisein ist alles“.

Ist also für die VEB und FJ „der Weg das Ziel“? oder gilt es „endlich einmal Ziele, sprich Ergebnisse zu erreichen“? + Nietzsche-Zitat

Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.

 

Mal sehen, was hierzu die nächste Szene bringt – Goethes Faust lässt grüßen…

 

Robert (FJ) (rennt mit Holzmüller-Tüte, Tasche; Stirnband-bekleidet auf die Bühne;

alle VEBler stehen in einer Reihe und halten Schilder vor sich, auf denen stichwortartig die Botschaften der Szenen vorher stehen:

Aufwand-Ertrag; Athletischer Typ; Philosoph; Aufgabe-Verantwortung.

Am Ende der Reihe steht Gernotmit dem Schild Ü60

 

Robert (FJ)

Habe nun ach 9-Jahre VEB hinter mir/erlebt, was ist nun mein Weg?

 

Bei Schild 1 (Aufwand-Ertrag): Hat sich der Aufwand gelohnt ?

 

 

Bei Schild 2 (Athletischer Typ): bringt es was sich weiter rein zu hängen ?

 

 

Bei Schild 3 (Philosoph): bin ich hier überhaupt richtig mit meinen geistigen Ansprüchen ?

 

 

Bei Schild 4 (Aufgabe-Verantwortung): Kultur mit Fußballern ? Soll ich mir das mit diesen Flachköpfen noch einmal antun ?

 

 

Bei Schild 5 (Ü 60): Das ist die Zukunft ! Ich bleibe dabei, aber stets auf meine Art

Genau das ist – liebe Leute – der „ideale“ Typ der VEB!!!

und für mich „Mein Weg ist das Ziel“!!!

 

Robert / Flo (= beide als FJ):

Genau wie es Karl Jaspers und Ernst Bloch heraus-philosophiert haben:

„Der Weg ist das Ziel“

Thomas (in breitem Schwäbisch):

„Aber das – um Jogi Löw zu zitieren – mit högschter Disziplin“!!!

 

 Im Sport gilt das olympische Prinzip „Dabeisein ist alles“

 

 

FJ rennt mit Holzmüller-Tüte, Tasche; Stirnband-bekleidet auf die Bühne

 

Hat sich der Aufwand gelohnt ?

 

 

bringt es was sich weiter rein zu hängen ?

 

 

bin ich hier überhaupt richtig mit meinen geistigen Ansprüchen ?

 

Das ist die Zukunft !

 

Ich bleibe dabei, aber stets auf meine Art

 

 

Schlußszene

(Alle auf die Bühne)

 

Conferencier:

-        im Namen aller VEBler: Glückwunsch zum Geburtstag; es wäre schön, wenn die VEB mit Dir auch mal Ziele erreichen können

-        von allen das traditionelle Trikot

-        und einen Gutschein für die Dresden-Reise…

 

> zum Trikot:

 Aufschrift vorn:    50 (richtig geschrieben)          + Verlieren ist wie gewinnen

 Aufschrift hinten:  50 (die 5 falsch geschrieben) + nur umgekehrt

 

das heiß begehrte VEB-Geburtstagstrikot

 

 

und der Gutschein

 

 

 

 

Mathias ist zufrieden mit seiner Theatergruppe

 

hier die Vorderseite des Trikots

 

und hier die Rückseite

 

 

 

 

und hier das Video unserer Aufführung

 

Ende